Sozialprojekt in Klassenstufe 10
Sozialprojekt in Klassenstufe 10
Soziales Engagement: Abschlussschüler der GRS Villingendorf setzen sich für wohltätige Projekte ein
Jedes Jahr engagieren sich die Jugendlichen in einem sozialen Projekt, welches sie in einem demokratischen Prozess zuvor selbst entwickelt und gewählt haben. Dabei werden Beginn, Laufzeit sowie die angestrebten Ziele klar definiert. Gemeinsam entsteht ein Projektplan, in dem sämtliche Aktivitäten, Zuständigkeiten und die notwendige Arbeitsteilung festgelegt werden. Im Verlauf der letzten Jahre sind auf diese Weise ganz verschiedene Vorhaben erfolgreich umgesetzt worden.
Diese Tradition hat sich an der Schule fest etabliert. Im eigenen Tun können die Jugendlichen als Projektteam soziale Verantwortung und Empathie entwickeln. Das fördert Mitgefühl, Rücksichtnahme und ein Bewusstsein für gesellschaftliche Zusammenhänge. Unsere Jugendlichen können an dem selbst gestellten Aufgabenvolumen persönlich reifen, indem sie eigene Privilegien reflektieren und erfahren, wie wichtig Solidarität, Hilfsbereitschaft und gegenseitiger Respekt sind. Zudem findet eine Verknüpfung von schulischem Wissen mit dem Realerleben statt: Themen aus Gemeinschaftskunde, Religion sowie Politik werden auf diese praktische Weise greifbar und lebendig. Die Schüler müssen sich dabei absprechen, Aufgaben verteilen, Konflikte lösen und gemeinsam an einem Strang ziehen – das trainiert Teamfähigkeit und Kooperation. Wer konkret erlebt, dass das eigene Handeln einen Unterschied machen kann, entwickelt Selbstvertrauen: Wir können zusammen etwas bewegen!
Die Abschlussschüler bringen durch ihr Engagement die Verbundenheit mit der Gesellschaft zum Ausdruck. Sie nehmen wahr, dass auch unsere Bildungseinrichtung Teil eines großen Ganzen ist. Durch ihr selbstloses Tun stärken die „Zehner“ ein Wir-Gefühl, welches Schule und Gemeinde enger zusammenwachsen lässt.
Beispiele für Sozialprojekte der letzten Jahre
Weihnachten im Schuhkarton©: Die Jugendlichen kooperierten mit einer Hilfsorganisation, die das internationale Konzept verantwortet. Dazu bildeten sie ein Projektteam, das im Namen der Aktion zu monetären Spenden aufrief. Begleitet wurde die Spendenphase durch verschiedene Veranstaltungen und Aktionen, darunter u. a. eine Kleinkunstshow. Eintrittsgelder und Gewinne aus der begleitenden Bewirtung flossen vollständig in die Spendenkasse. Im zweiten Schritt beschäftigten sich die Schüler mit der Zielregion für ihre Hilfspakete: Gesellschaftlicher und politischer Kontext, warum benötigen Kinder dort Unterstützung, was fehlt in ihrem Alltag? Gemeinsam mit der Hilfsorganisation stimmte das Projektteam die Inhalte ihrer Pakete ab. Dann wurden Preise ermittelt, Anfragen gestellt, das mögliche Einkaufsvolumen kalkuliert und die Anzahl der zu bestückenden Pakete bestimmt. Es folgten Einkaufsprozess sowie die Packphase. Schließlich wurde eine dreistellige Zahl an hochwertig bepackten Kartons bei einer offiziellen Sammelstelle übergeben. Dieses Sozialprojekt war so erfolgreich, dass es in verschiedenen Ausprägungen fünf Jahre am Stück durchgeführt worden ist.
Aktion eine Welt: Hier engagierten sich die Jugendlichen für einen fairen Handel. Sie unterstützten dazu Projekte, die die Lebensbedingungen in Entwicklungsländern verbessern sollen. Dabei lernten die „Zehner“, wie fairer Handel funktioniert und was er für die betroffenen Menschen vor Ort bedeutet. Durch mehrere praktische Einsätze erhielten sie unmittelbare Einblicke in die Arbeitsweise der Organisation. Zudem wurden durch unterschiedliche Aktivitäten Spenden gesammelt, die der „Aktion eine Welt“ in Rottweil zur Verfügung gestellt worden sind
Schulen gegen den Hunger: Das Projekt „Schulen gegen den Hunger“ ist mehr als nur ein Spendenevent. Im Vorfeld des von den Jugendlichen geplanten Aktionstags besuchten Mitarbeitende die Schule und klärten die Kinder und Jugendlichen über Ursachen, Ausbreitung und Behandlung von Mangelernährung auf. Derzeit leiden weltweit bis zu 783 Millionen Menschen an Mangelernährung. Das ist, global gesehen, ungefähr jeder Zehnte. Aufgrund des Klimawandels und der steigenden Anzahl internationaler Konflikte ist die Zahl der Hungernden in den letzten Jahren weiter angestiegen. „Aktion gegen den Hunger“ ist eine entwicklungspolitische und humanitäre Hilfsorganisation, die weltweit in 55 Ländern aktiv ist und dabei rund 28 Millionen Menschen unterstützt. Seit über 40 Jahren kämpft die Organisation gegen Mangelernährung, schafft Zugang zu sauberem Wasser und gesundheitlicher Versorgung. 8.990 Mitarbeitende leisten Nothilfe und unterstützen Menschen beim Aufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen. Die Klassenstufe 10 der GRS Villingendorf hat sich erfolgreich als Schule gegen den Hunger engagiert und durch einen Spendenlauf über 1640,-- € für Menschen in Not gesammelt, die der Hilfsorganisation am Ende übergeben worden sind.
Kleidung für Bedürftige aus der Region: 2025 ist der Markt für Altkleidung vollständig kollabiert. Was sich in den Vorjahren bereits angekündigt hatte, führt aktuell zu großen Problemen bei Menschen, die in ihrem Alltag auf gebrauchte Kleidung angewiesen sind. Und das passiert nicht in weit entfernten Ländern, sondern findet direkt vor unserer Haustür statt. Leidtragende sind finanzschwache Familien, Kinder und Senioren, bei denen keine tragbaren Kleidungsstücke mehr ankommen. Die „Zehner“ haben deshalb ein Projektteam ins Leben gerufen, das mit den Tafelläden und der Caritas im Landkreis Rottweil kooperiert. Die Schüler rufen zu Kleiderspenden auf, die sie direkt bei Abgabe sichten, qualitativ bewerten und nach bestimmten Kriterien sortieren. Kaputte, verschmutzte oder nicht mehr tragbare Kleidung wird dabei gar nicht erst angenommen. Mit den Tafelläden wird abgesprochen, welche Kleidung momentan besonders nachgefragt wird. Die Jugendlichen stellen entsprechende Kleiderpakete zusammen und übergeben diese jeweils vor Ort. Dadurch können Einkaufsberechtigte qualitativ einwandfreie Kleidungsstücke gegen eine äußerst geringe Schutzgebühr im Tafelladen erwerben. Sollten Textilien übrigbleiben, holt sie das Projektteam zur Entsorgung wieder ab. Auch für diesen Fall haben die „Zehner“ vorgesorgt: Mit einem Unternehmen wurde eine entsprechende Kooperationsvereinbarung getroffen.




