Brandheiße Erkenntnisse bei Workshop für Schüler und Azubi
Das Netzwerk Schule-Wirtschaft Region Rottweil bietet Schülern und Auszubildenden mit der Veranstaltungsreihe „Denkanstöße“ die Möglichkeit, abseits des Schulalltags Neues zu erleben, was für den weiteren beruflichen Werdegang hilfreich sein kann. „Cool bleiben in Stresssituationen“ war das Motto für den Auftakttermin in der Feuerwache Rottweil. Evelyn Eichinger und Bernd Müller eröffneten knapp 25 Jugendlichen über zahlreiche praktische Übungen Möglichkeiten zur Eigenerfahrung. Vornehmlich ging es um die Erkenntnis, was es bedeutet, in Gefahrensituationen die Ruhe zu bewahren, wie der Austausch untereinander trotz eines schwierigen Umfeldes funktioniert und welche Bedeutung dabei Vertrauen hat.
von li.: nach re.: Samira, Sascha, Wahid und Marcel aus Klassenstufe 10
Samira, Wahid, Marcel und Sascha aus Klassenstufe 10 der GWRS Villingendorf bildeten zusammen mit ihrem Klassenlehrer Torsten Zühlsdorff eine Arbeitsgruppe, die sich auf den Weg nach Rottweil machte. Per Zufallsprinzip wurden vor Ort aus allen Teilnehmern Einsatzteams gebildet, die sich, ausgestattet mit Funkgeräten, bei der Bewältigung verschiedener Aufgaben bewähren mussten. Zuvor gestalteten Eichinger und Müller eine Einführung zu Grundlagen der gezielten Funkkommunikation sowie der Einhaltung von Funkdisziplin. So mussten je zwei Teams ohne Sichtkontakt aus Bausteinen vorgegebene Figuren erstellen, wobei nur je eine Seite über die entsprechende Bauanleitung verfügte und über Funk zielführende Instruktionen geben musste. Die Baumannschaften kamen um klar formulierte Rückfragen nicht herum, wenn das Projekt gelingen sollte. Immer wieder wurde der Prozess unterbrochen, um in kurzen Teamsitzungen die Interaktionen optimieren zu können.
Weitere Übungen führten die Teams in unbekannte Räumlichkeiten, die „blind“ (Schlafmasken) erkundet werden sollten. Aufgabe war es, einen Gegenstand zu deponieren und per Funk den Weg zu beschreiben. In einem weiteren Schritt musste ein anderes Tandem, das ebenfalls nichts sehen konnte, den Weg gemäß der Funkbeschreibung tastend nachverfolgen und den Gegenstand bergen. Dass sich die Jugendlichen dabei in der „niederen Gangart“ befanden, machte die Sache nicht einfacher. Ständig mussten alle Mitstreiter vor dem Raum über den aktuellen Status informiert werden. Gleichzeitig war bei den aktiven Akteuren ein ständiger Körperkontakt angezeigt, um eine ungewollte Trennung zu vermeiden.
Das Fazit der Teilnehmer fiel überaus positiv aus. Die Eigenerfahrungen in bisher unbekannten Stresssituationen seien sehr eindrücklich gewesen, resümierte ein Schüler. Kommunikation könne er nun als wichtigen Alltagsfaktor bewusster wahrnehmen und Adressat bezogen besser gestalten. Auch die Veranstalter zeigten sich mit dem Verlauf der Veranstaltung sehr zufrieden.