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Exkursion der Klassenstufe 9 ins Haus der Geschichte nach Stuttgart

Eingetaucht in schlimme Zeiten

Die zweite Jahresexkursion führte Klassenstufe 9 der GWRS Villingendorf in das Haus der Geschichte nach Stuttgart. Während zweier Schwerpunktführungen beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler noch einmal mit einer sehr dunklen Epoche der jüngeren deutschen Geschichte: „1914 bis 1945 – Weltkriege und Zwischenkriegszeit“. Die Gestaltung dieser Bereiche fällt in der Dauerausstellung entsprechend beklemmend aus. Zahlreiche Bilder, Kleidungsstücke und Gegenstände zeugen von dem Weg in die Diktatur. Den Jugendlichen wurde bewusst, in welch kurzer Zeit die Nationalsozialisten sämtliche politischen und gesellschaftlichen Machtpositionen vereinnahmt hatten. Über umfassende Aktivitäten der Propaganda, bei denen neueste technische Errungenschaften zum Einsatz kamen, gelang es den Nazis, weite Teile der Bevölkerung für ihre Zwecke zu manipulieren. Fotodokumente belegten die menschenverachtenden Auswüchse einer wahnsinnigen Ideologie.

Eintauchen in dunkle Zeiten

 

Über mehrere Wochen hatten sich die Schüler am Jahresanfang mit dieser Thematik auseinandergesetzt. Sämtliche Zusammenhänge waren ihnen also bekannt, weshalb die Geschichtspädagogen wiederholende und vertiefende Aspekte in den Mittelpunkt stellten. Anhand von Einzelschicksalen konnten die Jugendlichen erkennen, wie sich der Alltag von vielen Menschen nach und nach änderte. Zu Beginn des ersten Weltkrieges starben beispielsweise viele Zivilisten, weil sie beim Anblick von neuartigen Panzern und Flugzeugen voller Neugier ins Freie rannten – die tödliche Gefahr war ihnen anfangs gar nicht bewusst, was aus heutiger Sicht kaum noch nachvollziehbar ist. Weitere dokumentierte Geschehnisse zeigten, wie Menschen, die das Regime als „Feinde“ gebrandmarkt hatte, systematisch gequält, bloßgestellt und entwürdigt worden sind. Wer Tod und Verderben erst einmal mit Gesichtern in Verbindung bringen kann, wird emotional tief berührt. Auch die „9er“ aus Villingendorf zeigten große Betroffenheit.

Das Haus der Geschichte in Stuttgart

Im Anschluss durften die Jugendlichen freie Zeit in der Stuttgarter Innenstadt verbringen. Möglicherweise gehörte diese Exkursion zu den letzten gemeinsamen großen Aktivitäten, weil sich die Zusammensetzung dieser Klassenstufe zum Schuljahresende verändern wird. Einige Jungen und Mädchen beginnen eine betriebliche Ausbildung im dualen System, während neue Mitschüler dazu stoßen, die bisher außerhalb von Villingendorf unterrichtet worden sind.

Die "Neuner" in der Landeshauptstadt