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„Innovation aus Tradition“: Workshop von und mit den Ausbildungsbotschaftern der SCHMID Group für Klasse 10 der GWRS Villingendorf

Im Rahmen der Berufsorientierung wird von unseren Jugendlichen viel erwartet. Spätestens wenn die Frage im Raum steht, wie es nach der mittleren Reife im Anschluss der Klasse 10 konkret weitergehen soll, wird die Sache für jeden ernst. Wie stelle ich mir meine berufliche Zukunft vor? Welche von meinen Talenten bereiten mir besondere Freude? Welche Berufsfelder sind mit meinem Abschluss erreichbar? Wie und wann starte ich einen gezielten Bewerbungsprozess?

Mit solchen und ähnlichen Fragen beschäftigen wir uns an der GWRS Villingendorf seit der siebten Klassenstufe. Im laufenden Schuljahr wird dabei auch ein Konzept umgesetzt, das zusätzliche Angebote für die Schülerinnen und Schüler individueller gestalten soll. Dabei planen Azubis unserer Partnerbetriebe Workshops, die sie zusammen mit den Schülerinnen und Schülern in Villingendorf durchlaufen. Dabei geht es um verschiedene Berufsbilder, den Alltag der Azubis, Hürden während der Ausbildung, den Bewerbungsprozess, persönliche Erfahrungen und natürlich um die einzelnen Unternehmen. Theoretische und praktische Elemente wechseln sich dabei ab und sorgen für einen kurzweiligen Arbeitsbesuch. Schülerinnen und Schüler, die nach diesem Termin mehr erfahren wollen, bilden eine entsprechende Arbeitsgruppe und melden sich zu einer Betriebserkundung vor Ort beim jeweiligen Unternehmen an.
Mit Jessica Pfeifer, Alexander Jagel und Peter Glökler besuchten uns heute Ausbildungsbotschafter der SCHMID Group, einem Unternehmen, das sich von einer ursprünglichen Eisengießerei im Schwarzwald zu einem weltweit agierenden Technologiekonzern „gemausert“ hat. Die Angebotspallette deckt ein breites Spektrum von Schlüsseltechnologien ab: Nassprozesse, thermische Prozesse, Vakuumprozesse, Druck und Metallisierung, optische Messtechnik und Inspektion, Lasertechnologie sowie Automation und Intralogistik. Aus diesem Technologieportfolio entwickelt das Unternehmen in eigenen Forschungszentren innovative Lösungen und erarbeitet daraus maßgeschneiderte Prozesstechnologien für etablierte und neue Anwendungsfelder.

Peter Glökler, Ausbildungsleiter für Elektronik, stellte das Unternehmen vor. Wer eine betriebliche Ausbildung im dualen System anstrebt, findet im Konzern einige Lehrberufe: Elektroniker für Betriebstechnik, Fachkraft für Lagerlogistik, Industriekaufleute, Industriemechaniker, Mechatroniker und technische Produktionsdesigner. Jessica Pfeifer und Alexander Jagel repräsentierten die beiden zuletzt genannten Berufsbilder und setzten hier entsprechende Schwerpunkte. „Wer sich als technischer Produktdesigner ausbilden lassen möchte, braucht ein ausgeprägtes räumliches Vorstellungsvermögen, technisches Verständnis, muss logisch denken können und benötigt gute Noten im naturwissenschaftlichen Bereich“, betonte Pfeifer. Die Ausbildung dauere 3,5 Jahre, wobei ausbildungsbegleitend die Gewerbeschule in Rottweil besucht werden müsse. Das Aufgabenfeld sei sehr vielfältig: „Ich setze Produktideen im CAD-System im engen Kontakt mit Produktmanagern und der Entwicklungsabteilung um. Außerdem müssen technologische Neuerungen durch das Erstellen von Modellen, Fertigungszeichnungen und Montageplänen vorbereitet werden“, erklärte die junge Frau. Bilder und kurze Videosequenzen unterstützten dabei ihre Ausführungen.

Alexander Jagel stellte im Anschluss das Berufsbild des Mechatronikers vor. „Die Ausbildung stellt für die Firma einen zentralen Erfolgsfaktor dar“, stellte Jagel fest. Entsprechend fühle er sich in seinem Feld sehr wohl, was auch daran liege, dass es nie langweilig werde. „Man hat mir von Anfang an viel zugetraut, wodurch ich gleich an Selbstbewusstsein zulegen konnte“, berichtete Jagel. Auch für den Mechatroniker brauche man eine gute Mathe-Note und Spaß am Umgang mit technischen Geräten. Sorgfältiges Arbeiten, EDV-Grundkenntnisse und Einblicke in den naturwissenschaftlichen Bereich würden zudem vorausgesetzt. Die Ausbildung dauere ebenfalls 3,5 Jahre, wobei eine Gewerbeschule in Villingen-Schwenningen den theoretischen Teil der Ausbildung übernehme. Jagel und Pfeifer arbeiten beide am Standort Niedereschach. „Wir Mechatroniker montieren Maschinen und bauen verschiedene Komponenten zu mechatronischen Systemen zusammen“, erläuterte Jagel die Folien seiner Bildpräsentation. Dazu komme die Installierung von notwendiger Steuerungssoftware. Schalt- und Konstruktionspläne gehörten zu seinem täglichen Handwerkszeug.

Bei praktischen Übungen machten die Schülerinnen und Schüler die wohltuende Erfahrung, dass bei den vorgestellten Ausbildungsgängen auch nur „mit Wasser gekocht wird“. So betonten beide Ausbildungsbotschafter, dass man stets Schritt für Schritt in das jeweilige Aufgabenfeld hineinwachse. Zu einem mitgebrachten Zahlenwürfel sollte beispielsweise das zugehörige zweidimensionale Würfelnetz richtig ergänzt und vervollständigt werden. Hier wurden besonders mathematisches Verständnis und räumliches Vorstellungsvermögen gebraucht. Ein Anforderungsprofil, das auf ähnliche Weise auch bei uns an der Schule bearbeitet wird. In einem weiteren Schritt mussten die Schüler Berechnungen zur elektrischen Spannung, Stromstärke und Leistung ausführen. Auch hier klappte die Anwendung und Umstellung der Formel bei einigen ganz gut. Warum also nicht tiefer einsteigen, wenn das Interesse geweckt ist?
Nach einer abschließenden Gesprächsrunde endete ein spannender Workshop. Wir bedanken uns bei den Ausbildungsbotschaftern der SCHMID Group und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit im neuen Jahr.