Aktuelle Beispiele aus der Berufsorientierung

Geschrieben am .

Praxisorientierte Berufsinformation auf zwei Etagen

Bundesweit informieren insgesamt zehn Info-Trucks über die Ausbildungsmöglichkeiten in der Metall- und Elektro-Industrie. Dabei steht der Spaß am „selber erleben“ im Vordergrund. Die Auflieger eines solchen Trucks bestehen aus zwei Etagen, sodass stets alle Schülerinnen und Schüler einer gesamten Klassenstufe gleichzeitig aktiv sein können. In der unteren Ebene erwarten die Jugendlichen anschauliche Experimentierstationen, an denen die Faszination Technik greif- und erlebbar wird: eigenständig eine CNC-Maschine programmieren und damit ein Werkstück fräsen, einen Aufzug steuern oder mit Elektronik-Bausteinen eine Lampe zum Leuchten bringen. Begleitet werden die Exponate durch interaktive Aufgabenstellungen und Hintergrundinformationen auf Tablets.

2019 10 31 ME Truck 1

Mitte Oktober besuchte einer dieser Info-Trucks die Klassenstufen 7, 9 und 10 der GWRS Villingendorf. Breit und wuchtig stand das Gefährt mitsamt seinen imposanten Aufbauten in Sichtweite zur Bushaltestelle und kündigte den pendelnden Schüler bereits im Vorfeld spannende Stunden im Bereich der Berufsorientierung an.

Auf der zweiten Fahrzeugebene ist dann Platz für tiefer gehenden Berufskundeunterricht. Über einen knapp zwei Quadratmeter großen Multitouchtable können bis zu sechs Besucher gleichzeitig Arbeitsplätze und Berufe der M+E-Industrie erkunden und virtuell selbst an dem Bau eines Autos mitwirken. Dabei stehen berufstypische und interaktive Aufgabenstellungen im Vordergrund.

thumb 2019 10 31 ME Truck 2Ein erfahrenes Beraterteam begleitet die Schulklassen während ihres Besuchs im Info-Truck. 90 Minuten dauert der handlungsorientierte Durchgang für jede Klassenstufe. Die Schülerinnen und Schüler werden abhängig von ihrem Kenntnisstand und Alter in drei Entwicklungsstufen eingeteilt und individuell beraten. Immer wieder betonten die beiden Berater Helmut Krettek und Valentin Drayer, dass die Metall- und Elektroindustrie auch jungen Frauen beste Ausbildungsmöglichkeiten sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf biete. Denn statt Kraft zähle heute Köpfchen. Elektronisch gesteuerte Fertigungsmaschinen erleichtern dort die Arbeit, wo man früher hart zupacken musste. Gefragt seien vielmehr Social Skills: Teamfähigkeit, Intelligenz, Ausdauer, Präzision und Verantwortungsbewusstsein. Dazu sagte Drayer: „Frauen können im Bereich Technik nicht nur mithalten, sondern sind häufig sogar besser als ihre männlichen Kollegen.“

2019 10 31 ME Truck 4Krettek und Drayer warben zudem für das System der dualen Berufsausbildung. Diese sei ein Erfolgsmodell und Markenzeichen Deutschlands. Mit ihrer Kombination aus Lernen im Betrieb und Berufsschule biete sie den perfekten Einstieg ins Arbeitsleben. Die M+E-Unternehmen seien zunehmend auf eine ausgewogene Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter bedacht. Über flexible Arbeitszeiten ermögliche man den jungen Leuten die Verbindung von Beruf und Privatleben. Das Engagement der Betriebe reiche von sportlichen Angeboten, die Einrichtung betriebseigener Kindertagesstätten bis hin zu individuellen Lösungen: „Nur zufriedene Mitarbeiter können ihr ganzes Potenzial auch am Arbeitsplatz abrufen“, betonte Krettek.

Mit der Ausbildungsmesse „Regionales Berufsforum“ wirft bereits das nächste große Ereignis zur Berufsorientierung seine Schatten voraus. Am Donnerstag, 07. November 2019 präsentieren sich von 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr 50 Unternehmen aus der Region den Jugendlichen und allen interessierten Gästen in der GWRS Villingendorf.