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Kollegium

Gar nicht abgehoben – Bewerbungsinformationen am Rollfeld des Stuttgarter Flughafens

Lehrkräfte der Werkrealschulen Bösingen und Villingendorf sowie der Eschachschule in Dunningen beraten und begleiten seit vielen Jahren ihre Schützlinge auf dem Weg von der Schule in Ausbildung und Beruf.
Auf Einladung von Friedemann John, Leiter der Personalentwicklung und Ausbildung der Flughafen Stuttgart GmbH, konnten 13 Lehrerinnen und Lehrer einen Tag aktuelle Informationen rund um das Thema Bewerbung erhalten. Dabei stellte John in einem Seminarraum mit Blick auf das Rollfeld seine Sicht eines Unternehmens dar und verschaffte den Pädagogen dadurch einen höchst interessanten Perspektivwechsel.

In den kommenden Jahren stünden der Gesellschaft in Deutschland vor allem auch im Bereich Ausbildung und Arbeit gravierende Veränderungen bevor. Die Lebenserwartung steige weiter an, 12 Millionen Verrentungsfällen stünden bis Mitte der 20er Jahre lediglich 4,5 Millionen „Neueintritte“ gegenüber. In den kommenden zehn Jahren entstehe eine riesige Fachkräftelücke, insbesondere im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich. Daher müssten Schulen und Betriebe eng kooperieren, um junge  Menschen für entsprechende Berufsfelder zu gewinnen, denn der „Kampf um Talente“ habe bereits begonnen.

Ein weiterer Aspekt wurde von John im Hinblick auf die heranwachsende Arbeitnehmergeneration angesprochen. Man spreche von den Generationen Y und Z, die stark mit dem Internet und den sozialen Netzwerken aufwachsen würden. Dies präge das Informationsverhalten, die sozialen Beziehungen und es beeinflusse das Werteverständnis. Hierdurch entstünden zunehmend „Generationenkonflikte“ in den Unternehmen. Das Arbeitsumfeld verändere sich, sogenannte „Job-Nomaden“ könnten sich aufgrund des Fachkräftemangels in naher Zukunft die Art ihrer Arbeit und ihren Arbeitgeber regelrecht aussuchen. Friedemann John geht so weit vorauszusagen, dass sehr bald sich die Unternehmen aktiv bei Menschen um deren Mitarbeit bewerben müssten.

John erläuterte auf Grundlage dieser gar nicht so weit entfernten Zukunftsprognosen die Unternehmensphilosophie der Flughafen Stuttgart GmbH. Hier werden schon seit Jahren Bewerbungsverfahren nur noch digital durchgeführt. Der Internet-Auftritt sei äußerst wichtig. Besonders innovativ erschien den Lehrkräften aus dem Landkreis Rottweil die Initiative „Frag den Azubi“. Auszubildende der Flughafen GmbH seien mit Tablet-PCs inklusive Internetflatrate zum privaten Gebrauch ausgestattet worden. Einzige Bedingung: Anfragen von an einer Ausbildung interessierten Schülern, die sie via Homepage des Flughafens erreichten, müssten sehr zeitnah beantwortet werden. Ein niederschwelliges Angebot, das sehr erfolgreich verlaufe, bilanzierte John.

Schließlich geizte John bei den immer mehr gefragten Online-Bewerbungen und Auswahlverfahren nicht mit Tipps für die Schülerinnen und Schüler. Gerne werden die Lehrerinnen und Lehrer weitergeben, wie wichtig ein ansprechendes Bewerbungsfoto, Zertifikate über soziales Engagement in Schule und Verein, der feste Händedruck beim Bewerbungsgespräch oder das kooperative Verhalten auch in Pausen bei sogenannten Assessment Centern sind.