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„Weihnachten im Schuhkarton“: Projektteam der GWRS Villingendorf übergibt zahlreiche Pakete

Nach acht Wochen intensiver Projektarbeit übergaben Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 6 und 10 am Donnerstag in Rottweil knapp 60 Pakete. Ende September hatten die Jugendlichen ihr Projektteam ins Leben gerufen, um für eine Hilfsorganisation Spenden sammeln und Schuhkartons packen zu können. Diese gehen an Not leidende Kinder in Osteuropa und werden von der Sammelstelle entsprechend weitergeleitet.

   

Das Ehepaar Bergander, das die Rottweiler Sammelstelle betreut, bereitete der großen Schülerzahl mit süßen Häppchen und warmen Fruchtpunsch einen herzlichen Empfang. Ein Vertreter der Hilfsorganisation, Stefan Schmid, hatte extra für diese Übergabe den weiten Weg aus München auf sich genommen. In kurzen Ansprachen wurde das große Engagement der Schülerinnen und Schüler gelobt. Außerdem habe bisher noch nie eine Schule nach Strukturen einer Schülerfirma agiert, um damit die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ zu unterstützen. Die GWRS Villingendorf realisierte damit bundesweit als erste Bildungseinrichtung ein bemerkenswertes Pilotprojekt, das in den kommenden Jahren bestimmt Nachahmer finden werde, erklärte Schmid. Auf die erbrachte Leistung dürften die Kinder und Jugendlichen zu Recht stolz sein. So dauerte es auch einen Moment, bis sämtliche bunt eingepackten Schuhkartons in der Garage der Sammelstelle verstaut waren.

Projektarbeit und Schülerfirmen seien ja keine grundsätzlich neuen Ideen, betonte Klassenlehrer Torsten Zühlsdorff. Während den Sommerferien habe er nach einem Aufgabenbereich gesucht, mit dem sich die Schülerinnen und Schüler wichtige Vorgaben des Bildungsplans weitgehend selbstständig, eigenverantwortlich und fächerübergreifend erarbeiten sollten. Die Hilfe für Not leidende Kinder habe sich dabei geradezu aufgedrängt, weil solche menschlichen Schicksale auch die Herzen hiesiger Jugendlicher erreichen. Um mit einer Gruppengröße von weit über 30 Akteuren zielgerichtet arbeiten zu können, habe man sich in der arbeitsteiligen Abteilungsstruktur einer Schülerfirma organisiert. Die eigentliche Arbeitsbasis konnte der mitgebrachten Projektmappe entnommen werden: Unter dem Motto „Sie spenden – wir machen den Rest“ hatte das Projektteam während der letzten acht Wochen eine interessante Dienstleistung angeboten. Denn wer selbst einen Karton packen und auf den Weg bringen möchte, muss viel Geld und Zeit investieren. Ein Aufwand, den nicht jeder betreiben kann. Also wurde ein Aktionskonto eingerichtet, auf das bis Ende Oktober beliebig hohe Spenden überwiesen werden konnten.

Während sich ein Teil der Schüler um das Akquirieren von Spenden kümmerte, beschäftigten sich andere Arbeitsgruppen bereits mit Fragen der praktischen Umsetzung. „Kalkulation, Einkauf und Packen war ja komplett unser Ding“, erklärte Thomas aus Klasse 10. „Wir haben für 10-jährige Mädchen und Jungen gepackt: vor allem Schulsachen, Hygieneartikel, Kleidung, Spielzeug und Schokolade“. Der Schirmherr des Projekts, Bürgermeister Karl-Heinz Bucher, sprach den Schülern ebenfalls großen Respekt und Anerkennung aus. Die Gemeinde Villingendorf hatte die Projektaktivitäten umfassend unterstützt und gefördert. Zum Schluss gab es auch für Stefan Schmid und das Ehepaar Bergander ein kleines Gastgeschenk. Die Schüler übergaben jeweils fünf Liter frisch gekelterten Apfelmost, der aus einem weiteren Schulprojekt der Klasse 6 hervorgegangen ist.

Den weiteren Transport der Kartons organisiert die Hilfsorganisation „Geschenke der Hoffnung e.V.“. Zolldokumente und Frachtpapiere werden in der Berliner Zentrale des Vereins vorbereitet. Internationale Speditionen bringen die Päckchen sicher und schnell in die Empfängerländer. 2015 wird dann erneut zur Teilnahme an der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ aufgerufen. „Wir tüfteln gerade an der Prozessoptimierung“, schmunzelt Zühlsdorff. Ein erneutes Engagement der GWRS Villingendorf sei nicht ausgeschlossen.